Das Bielefelder Modell
Selbstbestimmt Wohnen mit Versorgungssicherheit
Aufgrund des demographischen Wandels gewinnt das Thema „selbstbestimmtes Wohnen“ mehr und mehr an Bedeutung. Mit der Zunahme des Anteils älterer und hochbetagter Menschen in unserer Gesellschaft nimmt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen zu und somit der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum und quartiersbezogenen, niederschwelligen Versorgungsangeboten.
Auch immer mehr jüngere Menschen mit Behinderungen wünschen sich eine eigene Wohnung, in der sie selbstbestimmt nach Bedarf Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen können.
Uns alle eint der Wunsch, in der vertrauten Wohnumgebung alt werden zu können und nicht allein aufgrund von Krankheit oder abnehmenden körperlichen Fähigkeiten umziehen zu müssen.
Vor diesem Hintergrund hat die BGW gemeinsam mit einem sozialen Dienstleister und der Stadt Bielefeld bereits in den 1990er Jahren mit dem „Bielefelder Modell“ ein richtungsweisendes Konzept entwickelt, das bundesweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und mittlerweile auch in anderen Städten umgesetzt wird.
Ganzheitlicher Ansatz
Die Besonderheit des Bielefelder Modells ist ein quartiersbezogener Ansatz des Wohnens mit Versorgungssicherheit ohne Servicepauschale.
Einbezogen in bestehende Wohnquartiere und in guter infrastruktureller Anbindung bietet die BGW älteren Menschen oder Menschen mit Behinderung komfortable und barrierefreie Wohnungen.
Kombiniert ist dieses Angebot mit einem Wohncafé als Treffpunkt und Ort der Kommunikation, der allen Menschen in der Nachbarschaft offensteht. Gleichzeitig bietet ein sozialer Dienstleister ein umfassenden Leistungsangebot und Versorgungssicherheit im Quartier.
Auf die Hilfs- und Betreuungsangebote können alle Mieter:innen zurückgreifen, müssen diese aber nur im tatsächlichen Bedarfsfall bezahlen.
Starkes Zusammenspiel
Die Säulen des Bielefelder Modells
- Barrierefreie, alter(n)sgerechte und bezahlbare Wohnungen
- Service mit „kurzem Draht“ zum Vermieter
- Versorgungssicherheit ohne Servicepauschale
- uneingeschränktes Wunsch- und Wahlrecht durch Trennung von Miet- und Versorgungsverträgen
- Wohncafé als Treffpunkt für die gesamte Nachbarschaft und Herzstück im Quartier
- Quartiers- und Pflegebüro vor Ort
- Beratung zu und Vermittlung von hauswirtschaftlichen und pflegerischen Versorgungsleistungen und weiteren sozialen Hilfen
- Eingliederungshilfe
- Kurzzeitwohnen für Gäste oder Pflegewohnung auf Zeit
- Lebendige und generationenübergreifende Nachbarschaft
- Vielfältiges ehrenamtliches Engagement
- Förderung und Unterstützung von Selbsthilfe
Unsere Wohnanlagen im Überblick
Weitere Informationen
Broschüre
Unser Konzept des selbstbestimmten Wohnens mit Versorgungssicherheit wird in unserer Broschüre anschaulich erklärt. Hier finden Sie auch nähere Informationen zu den Projektstandorten.
Fibel
Mit dieser kleinen Fibel möchten wir Ihnen das Selbstverständnis und die Essenz des
Bielefelder Modells vorstellen. Das Bielefelder Modell leicht und anschaulich mit wundervollen Gestaltungen von Petra Breuer dargestellt.
Sie möchten die Fibel bestellen? Hier entlang.
Handbuch
Bereits im Jahr 2015 hat die BGW ein Handbuch zum Bielefelder Modell herausgebracht. In dem Werk erfahren Sie umfassende Informationen über die Grundbausteine und den Möglichkeiten des Bielefelder Modells. Aber auch spannende Interviews mit den Akteuren rund um das Bielefelder Modell finden hier ihren Platz. Das Handbuch können Sie kostenpflichtig für 19,90 € inkl. MwSt. (versandkostenfrei) bestellen.
Handreichung
Von 2016 bis 2020 war die BGW gemeinsam mit dem Institut für Pflegewissenschaften der Universität Bielefeld und den Kooperationspartnern im Bielefelder Modell an der „Evaluation und qualitativen Weiterentwicklung des Bielefelder Modells“, gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, beteiligt. Eines der Ergebnisse war unter anderem eine Handreichung für Kommunen, Wohnungsunternehmen, ambulante Dienste und andere Interessierte mit „Empfehlungen zum Aufbau quartiersorientierter Hilfe- und Versorgungsstrukturen nach dem Bielefelder Modell“.
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