Schutz vor Enkeltrick und Co.
Enkeltrick, falsche Polizisten, Schockanruf: Es sind vor allem ältere Menschen, die Opfer einer betrügerischen Straftat per Telefon werden. Wie man sich dagegen schützen kann, darüber informiert Dirk Trümper, Kriminalhauptkommissar im Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Bielefeld.
Wie gehen Trickbetrüger bei Schockanrufen vor?
Dirk Trümper:
Sie geben sich als nahe Verwandte aus, die sich in einer Notlage befinden und dringend Geld benötigen. So sind uns Fälle bekannt, in denen eine in Tränen aufgelöste vermeintliche Tochter ihrer Mutter berichtet, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat und nur gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß kommt. Um den Wahrheitsgehalt zu untermauern, schaltet sich auch noch ein vermeintlicher Polizist ein und bekräftigt die Dringlichkeit des Anliegens. Da es nicht möglich sei, persönlich zu erscheinen, wird angekündigt, dass ein Bote das Geld in Kürze abholen wird.
Man liest ja sehr häufig in der Zeitung, dass nach solchen Anrufen tatsächlich hohe Summen ausgehändigt wurden. Wie kann es passieren, dass dennoch immer wieder Menschen auf diese Betrugsmasche hereinfallen?
Dirk Trümper:
Man muss leider sagen, dass die Betrüger sehr professionell und perfide vorgehen. Sie setzen ihre Opfer auf emotionaler Ebene einem so großen Informationsüberschuss und Druck aus, dass diese gar keine Chance haben, ihre Gedanken zu sortieren. Ich rate daher, bei allen Anrufen, die einem suspekt vorkommen, sofort aufzulegen. Denn je länger ein solches Telefonat dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass man auf den Betrug hereinfällt. Das gilt auch für Anrufe von falschen Polizeibeamten, die ihr Opfer vor einem drohenden Einbruch warnen und es auffordern, Geld und andere Wertgegenstände im Haus zum Schutz der Polizei zu übergeben. Dabei wird angekündigt, dass ein Polizeibeamter die Wertsachen
gleich abholen und sicher deponieren wird. Dazu muss man wissen: Die Polizei nimmt niemals Wertsachen entgegen. Auch hier rate ich: Legen Sie sofort auf! Und wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die 110 und fragen bei der Polizei nach. Sie wird ihnen versichern, dass keine Gefahr besteht.
Manchmal erscheint bei diesen Anrufen
aber doch besagte 110 auf dem Display …
Dirk Trümper:
Tatsächlich lässt sich das technisch fingieren. Die 110 ist aber ein nationaler Notruf, den man ausschließlich anrufen kann. Die Polizei hat in keinem Fall die Möglichkeit, selbst unter dieser Nummer anzurufen.
So schützen Sie sich vor Enkeltrick und Co.
1. Sprechen Sie am Telefon nie über Ihr Geld und Ihre Wertsachen!
2. Übergeben Sie niemals Geld an eine Ihnen unbekannte Person!
3. Legen Sie bei Anrufen, die Ihnen suspekt vorkommen, sofort auf!
