#Tipps & Tricks1. Sep­tem­ber 2024

Schutz vor Enkel­trick und Co.

Enkel­trick, fal­sche Poli­zis­ten, Schock­an­ruf: Es sind vor allem ältere Men­schen, die Opfer einer betrügerischen Straf­tat per Tele­fon werden. Wie man sich dage­gen schützen kann, darüber infor­miert Dirk Trümper, Kri­mi­nal­haupt­kom­mis­sar im Kom­mis­sa­ri­at Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on und Opfer­schutz der Poli­zei Bie­le­feld.

Wie gehen Trickbetrüger bei Schock­an­ru­fen vor?

Dirk Trümper: 

Sie geben sich als nahe Ver­wand­te aus, die sich in einer Not­la­ge befin­den und drin­gend Geld benö­ti­gen. So sind uns Fälle bekannt, in denen eine in Tränen auf­ge­lös­te ver­meint­li­che Toch­ter ihrer Mutter berich­tet, dass sie einen töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht hat und nur gegen Zah­lung einer Kau­ti­on auf freien Fuß kommt. Um den Wahr­heits­ge­halt zu unter­mau­ern, schal­tet sich auch noch ein ver­meint­li­cher Poli­zist ein und bekräf­tigt die Dring­lich­keit des Anlie­gens. Da es nicht mög­lich sei, per­sön­lich zu erschei­nen, wird angekündigt, dass ein Bote das Geld in Kürze abho­len wird.

Man liest ja sehr häufig in der Zei­tung, dass nach sol­chen Anru­fen tat­säch­lich hohe Summen aus­ge­hän­digt wurden. Wie kann es pas­sie­ren, dass den­noch immer wieder Men­schen auf diese Betrugs­ma­sche her­ein­fal­len?

Dirk Trümper: 

Man muss leider sagen, dass die Betrüger sehr pro­fes­sio­nell und per­fi­de vor­ge­hen. Sie setzen ihre Opfer auf emo­tio­na­ler Ebene einem so großen Informationsüberschuss und Druck aus, dass diese gar keine Chance haben, ihre Gedan­ken zu sor­tie­ren. Ich rate daher, bei allen Anru­fen, die einem suspekt vor­kom­men, sofort auf­zu­le­gen. Denn je länger ein sol­ches Tele­fo­nat dauert, desto wahr­schein­li­cher ist es, dass man auf den Betrug her­ein­fällt. Das gilt auch für Anrufe von fal­schen Poli­zei­be­am­ten, die ihr Opfer vor einem dro­hen­den Ein­bruch warnen und es auf­for­dern, Geld und andere Wert­ge­gen­stän­de im Haus zum Schutz der Poli­zei zu übergeben. Dabei wird angekündigt, dass ein Poli­zei­be­am­ter die Wert­sa­chen
gleich abho­len und sicher depo­nie­ren wird. Dazu muss man wissen: Die Poli­zei nimmt nie­mals Wert­sa­chen ent­ge­gen. Auch hier rate ich: Legen Sie sofort auf! Und wenn Sie unsi­cher sind, wählen Sie die 110 und fragen bei der Poli­zei nach. Sie wird ihnen ver­si­chern, dass keine Gefahr besteht.

Manch­mal erscheint bei diesen Anru­fen
aber doch besag­te 110 auf dem Dis­play …

Dirk Trümper: 

Tat­säch­lich lässt sich das tech­nisch fin­gie­ren. Die 110 ist aber ein natio­na­ler Notruf, den man aus­schließ­lich anru­fen kann. Die Poli­zei hat in keinem Fall die Mög­lich­keit, selbst unter dieser Nummer anzu­ru­fen.

 

So schützen Sie sich vor Enkel­trick und Co.

1. Spre­chen Sie am Tele­fon nie über Ihr Geld und Ihre Wert­sa­chen!
2. Über­ge­ben Sie nie­mals Geld an eine Ihnen unbe­kann­te Person!
3. Legen Sie bei Anru­fen, die Ihnen suspekt vor­kom­men, sofort auf!