#News5. Juni 2025

Prof. Dr. Thomas Alten­hö­ner, Wis­sen­schaft­ler an der Hoch­schu­le Bie­le­feld, zu Gast bei den “Sof­age­sprä­chen im Quar­tier”

„Der Lock­down hat uns einsam gemacht“

Fran­zis­ka Schütz im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Alten­hö­ner

Er ist Sport- und Gesund­heits­wis­sen­schaft­ler, Fan von Armi­nia und Bruce Springsteen, kennt sich mit Kind­heits­päd­ago­gik ebenso aus wie mit dem Älter­wer­den, setzt bei der Hoch­schul­leh­re auf eine gewis­se Por­ti­on Enter­tain­ment und widmet sich ebenso begeis­tert der For­schung: Mit Prof. Dr. Thomas Alten­hö­ner, der im Fach­be­reich Sozi­al­we­sen der Hoch­schu­le Bie­le­feld tätig ist, war am Mitt­woch, den 4. Juni ein Mann mit viel­fäl­ti­gen Inter­es­sen zu Gast bei den „Sof­age­sprä­chen im Quar­tier“ im Wohn­ca­fé des Bie­le­fel­der Modells Am Pfarr­acker in Schil­de­sche. Im Gespräch mit Fran­zis­ka Schütz (Radio Bie­le­feld) ging es bei der gemein­sa­men Ver­an­stal­tung von BGW und AWO um das Thema „Facet­ten der Ein­sam­keit – Stär­kung durch Begeg­nung“.

„Man ist lange Zeit davon aus­ge­gan­gen, dass vor allem ältere Men­schen unter Ein­sam­keit leiden. Spä­tes­tens seit dem Lock­down wäh­rend der Corona-Pan­­de­­mie sind davon aber auch viele Jün­ge­re betrof­fen“, beton­te Alten­hö­ner. Stu­di­en zufol­ge hätten vor der Aus­brei­tung des Covid-Virus und der damit ver­bun­de­nen Kon­takt­be­schrän­kun­gen 12 Pro­zent der Bevöl­ke­rung ange­ge­ben, einsam zu sein – danach waren es dop­pelt so viele. „Der Lock­down hatte Neben­wir­kun­gen und Lang­zeit­fol­gen, er hat uns einsam gemacht“, so Alten­hö­ner. Ein­sam­keit sei ein sub­jek­ti­ves Gefühl, das von jedem Men­schen unter­schied­lich emp­fun­den werde, aber auch ein Risi­ko­fak­tor für und bei Erkran­kun­gen: „Kranke Men­schen, die einsam sind, ver­ster­ben früher als jene, die über ein großes sozia­les Netz­werk ver­fü­gen.“

Um Ein­sam­keit vor­zu­beu­gen, genügt es nach den Worten Alten­hö­ners nicht, punk­tu­el­le Begeg­nungs­an­ge­bo­te zu schaf­fen. Viel­mehr sei es not­wen­dig, regel­mä­ßig zu Akti­vi­tä­ten in den Quar­tie­ren ein­zu­la­den, um von Ein­sam­keit bedroh­ten Men­schen Gele­gen­heit zum Aus­tausch zu geben.