Nachbarschaft gegen häusliche Gewalt

Rund 143.000 Menschen sind im Jahr 2022 Opfer von Gewalt in einem Umfeld geworden, in dem man sich eigentlich besonders sicher und geborgen fühlen sollte: im eigenen Zuhause. 80 Prozent davon waren Frauen. Etwa jede vierte Frau erfährt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren aktuellen oder einen früheren Partner. Um betroffenen Frauen zu helfen und zu schützen, hat sich Ende 2022 die Arbeitsgruppe „Nachbarschaft gegen Gewalt“ gegründet. Sie setzt sich u.a. aus der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld, der Polizei und etlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft, darunter auch die BGW, zusammen.

„Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die bestehenden Angebote zum Thema Häusliche Gewalt mit den spezifischen Belangen der Wohnungsunternehmen abzustimmen und zu verknüpfen“, berichtet Agnieszka Salek, Leiterin der städtischen Gleichstellungsstelle. Konkret sollen Mitarbeitende der Wohnungsunternehmen auf Situationen, in denen sie unmittelbar oder mittelbar von Gewalt in der Mieterschaft erfahren, vorbereitet werden und lernen, angemessen darauf zu reagieren. Wir haben die ersten entsprechenden Schulungen vor allem für unsere Servicemitarbeiter:innen vor Ort durchgeführt und weitere werden folgen.

Wir möchten die Nachbarschaft für das Thema Häusliche Gewalt zu sensibilisieren. Denn häufig bekommen Nachbarn als Erstes mit, wenn nebenan jemand Opfer von Gewalt wird. So ist ebenfalls im Juni eine Plakatkampagne gestartet worden. Aushänge in den Treppenhäusern und Postkarten informieren darüber, wie man sich als Nachbarn verhalten sollte und wo man Hilfe anfordern kann.