Neubau „Young Urban Living“ wird vorgestellt
- Apartmenthaus für junges Wohnen mit inklusiver Wohngruppe
- 70 Apartments in barrierefreier Architektur
- 100 Prozent öffentlich geförderter Wohnraum
- Inklusives Miteinander im Wohnen und Lernen
Apartmenthaus LH|70
Bethel.regional und BGW kooperieren erneut
Im Zuge eines bestandersetzenden Neubaus wird ein Apartmenthaus insbesondere Studierenden und Auszubildenden zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum bieten. Durch die konsequente barrierefreie und teilweise rollstuhlgerechte Architektur werden die räumlichen Voraussetzungen für eine uneingeschränkte Teilhabe eröffnet.
Im Rahmen der Sanierungsstrategie der BGW wurde die Bestandsimmobilie am Lipper Hellweg 70 aus dem Jahr 1970 ausgiebig geprüft. Das 7-geschossige Gebäude mit seinen 54 Apartments für Studierende wird den heutigen Wohnstandards nicht mehr gerecht. Neben einer energetischen Modernisierung sind sämtliche Leitungsstränge und Badezimmer sanierungsbedürftig sowie weitere umfassende Arbeiten in den Apartments erforderlich. Auch das dort enthaltende Raumkonzept ist nicht mehr zeitgemäß.
Sabine Kubitza, Geschäftsführerin BGW: „Auch im Hinblick auf die Klimaneutralität haben wir die Entscheidung für einen Neubau getroffen. So können wir mit den 70 Apartments nicht nur 16 Wohneinheiten mehr schaffen, sondern unseren Mieterinnen und Mietern auch zukunftsfähigen Wohnraum zur Verfügung stellen.“
Young Urban Living – 70 Apartments entstehen
Unter dem Motto „Young Urban Living“ wird ein 7-geschossiges Apartmenthaus mit insgesamt 70 Apartments (davon sieben rollstuhlgerecht) entstehen. Die Apartments werden zwischen 25 und 50 m² groß sein und speziell für die Zielgruppe junge Erwachsene erbaut. Alle Apartments sind mit einer Pantryküche ausgestattet und verfügen jeweils über eine Terrasse bzw. einen Balkon.
Ein weiteres Mal werden bei diesem Projekt die BGW und die Stiftung Bethel kooperieren. So ist als ergänzender inklusiver Baustein im 1. OG eine Wohngruppe für junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren mit einer chronischen Epilepsie und zusätzlichen kognitiven sowie psychosozialen Beeinträchtigungen vorgesehen.
„Wir freuen uns sehr, erneut mit der BGW ein solches inklusives Wohnangebot realisieren zu können. Es ermöglicht unseren Klientinnen und Klienten viele wichtige Kontaktmöglichkeiten“, betont Stefan Helling-Voß, Geschäftsführer Bethel.regional. „Dafür planen wir Freizeitangebote zu entwickeln, die sowohl die Klientinnen und Klienten der Wohngruppe als auch die weiteren Mieterinnen und Mieter des Gebäudes ansprechen. Es ist uns ein großes Anliegen, diese Form der gelebten Inklusion mit weiteren Projekten in Bielefeld voranzubringen.“
Für die Klientinnen und Klienten können somit in einem inklusiven Umfeld Barrieren abgebaut und erste Schritte aus der oftmals empfundenen Isolation ermöglicht werden. „Die psychischen und sozialen Folgeprobleme einer Epilepsie sind nicht selten schwerwiegender und schwieriger zu bewältigen als die epileptischen Anfälle. Dies gilt ganz besonders für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“, weiß Rainer Lorenz, Regionalleiter Bethel.regional.
Des Weiteren bietet diese Wohnform die Möglichkeit, für die Klientinnen und Klienten auszuprobieren, ob sie die bereits gewonnenen Erfahrungen und erreichten Entwicklungsziele auf ihrem Weg zur Selbständigkeit, anwenden und umsetzen können. Vorgesehen ist auch, einige der zukünftigen Mieterinnen und Mieter des Hauses zu gewinnen, um gegen Entgelt und ehrenamtlich die Fachkräfte von Bethel.regional bei der Assistenz und Begleitung der Klientinnen und Klienten zu unterstützen.
Neue und kreative Konzepte bedürfen einer besonderen Architektur
Mit jungen Erwachsenen in schulischer Ausbildung und dem Wohngruppenbaustein soll der Gedanke eines inklusiven Miteinanders im Wohnen und Lernen gefördert werden. So entstehen nicht nur Begegnungs- sondern bestenfalls auch wechselseitige Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag für Menschen mit und ohne Behinderung. Menschen, die in universitärer, schulischer oder „praktischer“ Ausbildung sind oder auch aus unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Schichten stammen. Raum hierfür bietet nicht zuletzt auch ein im Erdgeschoss geplanter großzügiger Treffpunkt. „Wir möchten mit diesem Pilotprojekt im Bereich des jungen Wohnens das Leben eines inklusiven Miteinanders fördern“, bekräftigt Sabine Kubitza.
Das Haus wird ein Gründach erhalten und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Zudem wird eine Luftwasserwärmepumpe installiert. „Dank dieser regenativen Energien zahlen wir auch auf den Klimaschutz ein.“ erläutert Nina Warkentin, Bauleiterin BGW.
Eine attraktive und ansprechende Farb- und Fassadengliederung rundet das moderne Wohnen ab. Erste Entwürfe liegen bereits vor.
100 % geförderter Wohnraum
Das Neubauprojekt mit einem Investitionsvolumen von ca. 9,1 Millionen Euro wird vom Land NRW gefördert.
Die umliegende Infrastruktur ermöglicht sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, eine sehr gute ärztliche Versorgung und eine ideale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, um Ausbildungs- und Arbeitsstellen und alle Angebote der Stadt insbesondere der Angebote für junge Menschen in der City zu erreichen.
Das Bestandsgebäude wurde zum 30.06.2021 leergezogen. Der Rückbau startet im Oktober 2021 und der Neubaubeginn steht für Frühjahr 2022 an.