Geschäftsbericht 2020
- Neubauinvestitionen erreichen Höchststand
- Die BGW konnte ihre Bilanzsumme erneut steigern
- Aktueller Geschäftsbericht ab sofort online verfügbar
Die BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH blickt trotz der Corona bedingten Einschränkungen auf ein gutes Geschäftsjahr 2020 zurück.
„Um den in Bielefeld dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, hat die BGW mehr in den Neubau investiert als je zuvor in den letzten Jahrzehnten“, sagte Geschäftsführerin Sabine Kubitza bei der Vorstellung der Bilanzdaten. Trotz dieser hohen Investitionen konnte die BGW ihre Bilanzsumme erneut verbessern: Sie nahm um rund 8 Millionen Euro auf 471,5 Millionen Euro (2019: 463,4 Millionen Euro) zu. Der Jahresüberschuss stieg deutlich von knapp 3,4 Millionen auf rund 9,1 Millionen Euro. Der Grund für diesen starken Zuwachs war der Verkauf des Innovationszentrums Campus Bielefeld (ICB) an die Universität Bielefeld. Die Umsatzerlöse stiegen moderat auf 74,1 Millionen Euro (2019: 72,4 Millionen Euro). Der Cashflow erhöhte sich von 25,6 auf 28,5 Millionen Euro. Erneut hat die BGW 16 Prozent ihres Stammkapitals als Dividende in Gesamthöhe von 956.196 Euro ausgeschüttet. Dabei gingen 75 Prozent der Dividende an die Stadt Bielefeld.
Die Fluktuationsrate innerhalb des BGW-Bestandes lag im Jahr 2020 bei 8,7 Prozent (2019: 9 Prozent). Die durchschnittliche Leerstandsquote stieg von 1,49 auf 2,57 Prozent. Ursächlich für diesen Anstieg war der Corona bedingt hohe Leerstand im Bereich des studentischen Wohnens. Die Mietausfallquote war mit 1,92 Prozent etwas höher als im Vorjahr (1,73 Prozent). Die durchschnittliche Nettokaltmiete stieg moderat von 5,61 auf 5,74 Euro und liegt damit weiterhin deutlich unter der durchschnittlichen Bestandsmiete am Bielefelder Wohnungsmarkt. „Wir werden auch weiterhin erschwinglichen Wohnraum schaffen. So liegt bei allen Neubauvorhaben der BGW der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen deutlich über der von der Stadt Bielefeld geforderten Quote von 25 Prozent“, betonte Sabine Kubitza.
Zum 31. Dezember 2020 bewirtschaftete die BGW 11.745 eigene Wohnungen und 324 Heimplätze. Sie beschäftigt 177 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 11 Auszubildende.
In den Neubau und in die Modernisierung und Instandhaltung ihres Bestandes hat die BGW im Jahr 2020 insgesamt rund 51,4 Millionen Euro investiert (2019: 44 Millionen Euro). Davon flossen 25,6 Millionen Euro in den Neubau. Im vergangenen Jahr erfolgten die Fertigstellung von zwei Gebäuden mit insgesamt 19 Wohnungen an der Von-Möller-Straße 23a/b in Brackwede und von 32 Wohnungen in der neuen Wohnanlage des Bielefelder Modells an der Lüneburger Straße 78/80 in Oldentrup. An der Bohlestraße in Theesen hat die BGW eine Kindertagesstätte gebaut, in der seit dem Sommer 73 Kinder betreut werden. Darüber hinaus erfolgte in 2020 der Baubeginn für weitere 196 Wohnungen: Im Rahmen des Bielefelder Modells entstehen 62 Wohnungen sowie eine Tagespflegeeinrichtung an der Brockeiche in Altenhagen; zehn Wohnungen sind für Familien vorgesehen. Bereits im Frühjahr 2021 sind zwei Häuser mit insgesamt 14 Wohnungen am Schäferkamp in Quelle bezogen worden. Ihr größtes Neubauvorhaben seit dem Ende der 1990er Jahre hat die BGW im Bereich der Neulandstraße in Theesen gestartet: Hier errichtet sie vier Gebäudekomplexe mit insgesamt 120 Wohnungen. An der Lerchenstraße entsteht zudem die 14. Zukunftskita in Holzbauweise.
In die Instandhaltung hat die BGW im Jahr 2020 rund 16 Millionen Euro investiert, weitere ca. 10 Millionen Euro flossen in die Modernisierung ihres Bestandes. Mit dem sechsten Bauabschnitt wurde die im Jahr 2015 begonnene Modernisierung am Spannbrink in Oldentrup abgeschlossen. Im Zuge der umfangreichen Maßnahmen zur energetischen Optimierung sind in Kooperation mit den Stadtwerken Bielefeld auf den Dächern der beiden Gebäude am Spannbrink 69/71 und 73/75 Photovoltaikanlagen installiert worden, die den ebenso ökologischen wie kostengünstigeren Mieterstrom für die insgesamt 24 Wohnungen erzeugen. Modernisiert wurde zudem das Hochhaus am Spannbrink 77. Insgesamt hat die BGW in dem Oldentruper Quartier, in dem sie 220 Wohnungen bewirtschaftet, in den vergangenen Jahren ca. 11,8 Millionen Euro investiert. In Ummeln hat die BGW 2020 mit der Komplettmodernisierung eines weiteren großen Quartiers begonnen: An der Grenzland-, Ostland- und Warendorfer Straße wird sie in drei Bauabschnitten 15 Gebäude mit insgesamt 111 Wohnungen auf den neuesten Stand bringen. Zum Auftakt wurden sechs Häuser an der Ostlandstraße und der Warendorfer Straße umfassend modernisiert. Im Kamphof-Viertel, in dem die BGW 23 Wohnhäuser ganz unterschiedlicher Baujahre bewirtschaftet, hat sie das Gebäude an der Ernst-Rein-Straße 33 modernisiert. Mit der Überarbeitung zwei weiterer Gebäude an der Ernst-Rein-Straße wird die BGW bis Ende 2022 ihre Maßnahmen im Kampfhof-Viertel zum Abschluss bringen. Weitere Modernisierungen erfolgten an der Schongauer Straße 2-10 in Gellershagen (34 Wohnungen) und Am Finkenbach 30-34 (18 Wohnungen).
Im laufenden Geschäftsjahr 2021 plant die BGW Gesamtinvestitionen in Höhe von 73,9 Millionen Euro. Davon fließen rund 41,6 Millionen Euro in den Wohnungsneubau im Bereich der Neulandstraße und der Sperberstraße. In Ummeln setzt die BGW ihr Modernisierungsprogramm fort und startet zudem mit der Modernisierung eines Wohngebietes im Osten der Stadt: An der Ziegelstraße, Kortmannstraße und der Herforder Straße bringt sie 148 Wohnungen aus den 1920er Jahren auf den neuesten Stand.
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