BGW blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2019 zurück

Mehr als 20 Millionen Euro in den Neubau investiert

Die BGW Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen mbH blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2019 zurück. „Das Jahr war geprägt von einer starken Neubautätigkeit, die sich auch in 2020 fortsetzen wird“, sagt BGW-Geschäftsführerin Sabine Kubitza. Trotz der hohen Investitionen in diesem Bereich hat das größte Bielefelder Unternehmen der Immobilienwirtschaft seine Bilanzzahlen erneut verbessert. So nahm die Bilanzsumme um rund 8 Millionen Euro auf knapp 463,4 Millionen Euro (2018: 455,3 Millionen Euro) zu. Mit 3,4 Millionen Euro lag der Jahresüberschuss nur geringfügig unter dem Vorjahreswert von 3,5 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stiegen um 3 Millionen Euro auf rund 76,4 Millionen Euro (2018: 73,4 Millionen Euro). Der Cash flow sank leicht von 27,8 auf rund 25,6 Millionen Euro. Erneut hat die BGW 16 Prozent ihres Stammkapitals als Dividende ausgeschüttet: 75 Prozent der Dividende in Gesamthöhe von 956.196 Euro gingen an die Stadt Bielefeld.

Die Fluktuationsrate innerhalb des BGW-Bestandes lag im Jahr 2019 bei 9 Prozent (2018: 9,7 Prozent). Die durchschnittliche Leerstandsquote ist leicht von 1,31 auf 1,49 Prozent gestiegen, während die Mietausfallquote mit 1,73 Prozent geringer war als im Vorjahr (2018: 1,95 Prozent). Die durchschnittliche Nettokaltmiete der BGW stieg moderat von 5,52 auf 5,61 Euro und liegt damit deutlich unter der durchschnittlichen Bestandsmiete am Bielefelder Wohnungsmarkt. Zum 31. Dezember 2019 bewirtschaftete die BGW 11.688 eigene Wohnungen und 324 Heimplätze. Sie beschäftigt 172 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 12 Auszubildende.

In den Neubau und in die Modernisierung und Instandhaltung ihres Bestandes hat die BGW im Jahr 2019 insgesamt rund 45,1 Millionen Euro (2018: 36,7 Millionen Euro) investiert. Davon flossen 20,6 Millionen Euro in den Neubau (2018: 12,8 Millionen Euro). Mit der Grundsteinlegung für eine Kindertagesstätte an der Bohlestraße in Theesen erfolgte  der Startschuss für das größte Neubauvorhaben, das die BGW seit dem Ende der 1990er Jahre realisiert: Im Bereich rund um die Neulandstraße wird sie neben der Kita vier Gebäudekomplexe mit insgesamt 120 Mietwohnungen erstellen. Am Schäferkamp in Quelle hat die BGW ebenfalls eine Kindertagesstätte gebaut, die im Sommer 2019 bezogen wurde. Hier entsteht zudem ein Neubau mit 14 Wohnungen.

Ende des Sommers wurde mit der Errichtung von zwei Gebäuden mit insgesamt 19 Wohnungen an der Von-Möller-Straße 23a/b in Brackwede begonnen. 2019 hat die BGW zudem weitere Wohnungen für Senioren und jüngere Menschen mit Behinderung geschaffen, die nach dem Konzept des Bielefelder Modells eine Versorgungssicherheit rund um die Uhr gewährleisten. So sind als Erweiterung des seit 2007 bestehenden Bielefelder Modells an der Westerfeldstraße in Schildesche elf barrierefreie Wohnungen in einem Neubau bezogen worden. Eine weitere Wohnung entstand durch den Umbau des bisherigen Wohncafés. Nach dem Bezug einer neuen Wohnanlage des Bielefelder Modells an der Lüneburger Straße in Oldentrup mit insgesamt 44 Wohnungen setzt die BGW dieses Konzept künftig auch in Altenhagen um: An der Brockeiche entstehen 62 barrierefreie Wohnungen, die für Singles, Paare und Familien geeignet sind. 21 neue Wohnungen für Studierende hat die BGW an der Kreuzberger Straße unweit des Hochschul-Campus geschaffen. Damit hat die BGW an diesem Standort ihr Wohnangebot für Studierende erweitert. Bereits in den frühen 1980er Jahren hat sie an der Kreuzberger Straße eine Studentenwohnanlage errichtet.

In die Instandhaltung hat die BGW im Jahr 2019 13,9 Millionen investiert, weitere 10,7 Millionen Euro flossen in die Modernisierung ihres Bestandes. Mit dem fünften Bauabschnitt am Spannbrink ist die Modernisierung in dem Oldentruper Wohngebiet fortgeführt worden: So wurden 2019 die insgesamt 22 Wohnungen in den Häusern am Spannbrink 41-49 energetisch nachgerüstet. Seit Beginn der Modernisierung im Jahr 2015  sind die Maßnahmen vom NABU Bielefeld begleitet worden. Ziel ist es, den vielfältigen Vogelbestand nicht nur zu erhalten, sondern noch zu vergrößern. Dafür hat die BGW bei den Bauarbeiten Rücksicht auf die Brutzeiten genommen und für die brütenden Vögel Ausweichquartiere geschaffen, indem sie Kunstnester angebracht hat. Dadurch hat sich vor allem die Population der Mehlschwalben am Spannbrink erfreulich entwickelt: Wurden hier vom NABU im Jahr 2015 lediglich 17 Brutpaare gezählt, so waren es 2019 bereits 88-90. Seit 2009 hat die BGW 18 Häuser im Kamphofviertel modernisiert, im Jahr 2019 erfolgte die Komplettmodernisierung des Hauses Am Kamphof 4, 4a, 6 mit insgesamt 31 Wohnungen. An der Heidbrede im Stadtteil Vilsendorf hat die BGW Wohnhäuser mit insgesamt 32 Wohnungen modernisiert bzw. saniert. Weitere Maßnahmen erfolgten am Naturstadion 11 und 13 in Jöllenbeck, an der Holländischen Straße 13, an der Nobelstraße 35, 36, 36a, 36b und 37, an der Schlangenstraße 33 und am Buchfinkenweg 49/51. In Kooperation mit den Stadtwerken Bielefeld sind auf den Dächern der Häuser an der Nobelstraße und der Schlangenstraße sowie am Buchfinkenweg Photovoltaikanlagen installiert worden. Der vor Ort erzeugte Ökostrom kann von den Mietern zu einem vergünstigten Preis genutzt werden.

Im laufenden Geschäftsjahr 2020 plant die BGW Gesamtinvestitionen in Höhe von 59 Millionen Euro; davon sollen knapp 27,7 Millionen Euro in die Neubaumaßnahmen im Bereich der Neulandstraße und der Brockeiche sowie in die Errichtung einer Kindertagesstätte an der Lerchenstraße fließen. Ihr Modernisierungsprogramm setzt die BGW am Spannbrink fort. Außerdem hat sie mit der Modernisierung in dem Wohngebiet an der Grenzland-, Ostland- und Warendorfer Straße in Ummeln begonnen, wo sie insgesamt 109 Wohnungen bewirtschaftet.